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Tartifletterezept

Oi! Soulfood! Oder eher nourriture d’âme? Auf jeden Fall Kalorien en masse! Danke, Joel, für den Tipp. Es geht um einen französischen Kartoffelauflauf namens Tartiflette und handelt sich damit um ein Tartifletterezept. Selbiges benötigt nur wenige, aber dafür sehr hüftintensive Zutaten

1kg Kartoffeln festkochend
3 Becher Créme fraiche
100 ml Weißwein (nicht zu viel Säure!)
500g Reblochon
2 Zwiebeln
500g Schinkenspeck

Das Rezept ist erschreckend einfach dafür, dass man nach Genuss einer mittleren Portion etwa 1/2 Tag paralysiert wie ein Maikäfer auf dem Rücken liegt und nach Schnaps wimmert:

Die Kartoffeln schälen und in dünne Scheiben (etwa 5mm) schneiden. Es gibt verschiedene Rezepte. Die einen kochen die Kartoffeln kurz, die anderen braten sie an, wieder andere lassen sie roh. Ich habe mich für letzteres entschieden, weil das a) einen Arbeitsgang spart und b) die Stärke aus den Sartoffeln dann gleich die Sauce bindet.

Die Creme Fraiche wird gesalzen, gepfeffert und eine Knofizehe (mit der man vorher die Auflaufform ausgerieben hat) kommt fein gewürfelt dazu.

Die Kartoffelscheiben kommen dann in die mit Butter und der Knofizehe ausgeriebene Auflaufform. Immer, wenn eine Schicht Kartoffeln liegt, kommt eine dünne Schicht Creme Fraiche darüber. Bei mir ergab das 3 Kartoffel-CF-Schichten.

Die Form kommt bei 200C in den Herd und bleibt dort für 45 Minuten. Entgegen einiger Rezepte habe ich da nix umgerührt. Rechtzeitig vor Ablauf der Zeit, würfelt man die Zwiebeln und brät erst den Speck an und gibt dann die Zwiebeln dazu, bis sie glasig sind.

Sobald die Dreiviertelstunde rum ist, zieht man diese Mischung zusammen mit dem Wein unter den Auflauf. Aber vorsichtig, damit die Kartoffeln nicht zerbrechen. Darauf kommen dick die Reblochonscheiben, denn es ist ja eine Kartoffelreblochontartiflette.

Das ganze kommt wieder in den Ofen, diesmal ohne Deckel für nochmals so 10-15 Minuten.

Danach waren bei  mir die Kartoffeln genau durch, ohne zu zerbrechen und Wein, Creme Fraiche, Kartoffelstärke und Käse haben sich zu einer ziemlich genialen Mischung verbunden.

War sehr lecker!

(beim nächsten mal experimentiere ich hier wohl mit etwas Muskatnuss, einem Spritzer Zitrone und einigen Kräutern der Provence)

Kaiserschmarrn

Für den Herrn Vogel, der eben auf Twitter fragte, hier kurz der Signature-Kaiserschmarrn a la Priener Hütte. Ich habe die Mengenangaben (30 Eier, …) mal runtergerechnet auf 4 Personen

Muss:
120g Mehl
60g Zucker
4 Eier
viel (?) Butter
1 Vanilleschote

Kann:
Rosinen
Mandelblättchen oder -stifte

Die Eier Trennen. Alles mit Ausnahme des Eiweiß gut verrühren. Das Eiweiß separat sehr sehr steif schlagen und in diese Masse vorsichtig unterrühren, damit der Schmarrn fluffig wird. Dann sehr viel Butter in die Pfanne (keinesfalls sparen. Es gibt sogar Köche, die zerlassen Butter und packen die mit in den Teig). Dann den Teig hinein. Oben mit Zucker bestreuen (an dieser Stelle auch mit Rosinen, falls gewünscht. Sind nicht jedermanns/frau Sache). Keine Temperaturschlachten, sondern bei kleiner bis mittlerer Flamme goldbraun anbraten und dann wie ein Omelette wenden.

Jetzt den Schmarrn mit 2 Gabeln oder Holzschiebern zerfetzen und nochmals etwas Zucker mit einrühren und karamellisieren lassen.

Einfach, oder?

Dazu gibt es alternativlos nur und ausschließlich Zwetschgenröster.

Beliebteste Fehler:

  1. Teflonpfanne
  2. Eiweiß nicht separat sehr (!) steif geschlagen
  3. Zu hohe Temperatur (innen pampig, außen schwarz)

Enjoy, Bird!

Wan Tan 餛飩

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Hier dokumentiere ich ja über wiegend Eigenkreationen, die mir ausnahmsweise mal gelungen sind (deswegen auch die wenigen Beiträge im Food-Bereich 😉 ).

Das Wan Tan Rezept gehört definitiv hier rein. Ich habe zweierlei Füllungen angefertigt: Hackfleisch und Garnelen – beide werde ich unbedingt mal wieder machen, war richtig lecker.

Man muss vorher in den Asiashop, alleine schon wegen der Teigblättchen. Mein Favorit von den beiden ausprobierten Marken war Happy Boy. Klingt zwar eher nach ner Windelmarke, aber der Teig ergab dieses typisch knusprige Wan Tan Feeling.

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Zutaten für die Fleischfüllung:

  • 500g gemischtes Hackfleisch
  • 1 Stil Zitronengras
  • 1 Pak Choi
  • 1 rote Spitzpaprika
  • 1-2 Thai-Frühlingszwiebeln
  • 1-2 Thai Koriander
  • 1 Knoblauchzehe
  • Limettensaft
  • Fischsauce
  • Sojasauce

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Zutaten für die Garnelenfüllung

  • 5-6 Großgarnelen
  • 1 Esslöffel getrocknete Garnelen
  • 1 Stil Zitronengras
  • 1 Pak Choi
  • 1 rote Spitzpaprika
  • 1-2 Thai-Frühlingszwiebeln
  • 1-2 Thai Koriander
  • 1 Knoblauchzehe
  • Limettensaft
  • Fischsauce
  • Sojasauce

Alles sehr gut zerkleinern (speziell das Gemüse in hauchdünne Würfelchen oder Scheiben), mit Salz und Pfeffer abschmecken und dann löffelweise auf den Teig geben. In der Mitte zusammenfalten (den Teig mit etwas Wasser oder notfalls Eiweiß verkleben) und dann ins heiße Fett. So 2 Minuten langen vollkommen.

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Von der Fleischfüllung nicht zu viel in den Teig geben, sonst bildet sich Bratensaft und suppt den knusprigen Teig durch.

Aroi Ma!

BBQ Marinade

Marinade

Marinadenrezepte ey. jeder hat eins und meistens bestehen sie aus etwa ein bis zwei DIN-A-4-Seiten Zutaten und dem Rezept:

„Alle Zutaten zu einer Marinade zusammenmischen.“

Dann gibt es da 5 Millionen Rezepte – und eigentlich weiß man doch, was einem schmeckt… Ich habe dann einfach improvisiert und bin so zufrieden mit dem Ergebnis, dass ich es hier kurz dokumentieren muss:

Zutaten:

  • 1 große Knoblauchzehe
  • 1/2 Zwiebel
  • 2 nicht total dünne, aber auch nicht zu dicke Scheiben Bacon
  • ca. 2 Tassen Ketchup (normal, kein Gewürz-/Curry-)
  • Pfeffer gemahlen
  • 4-5 EL Honig
  • 1 großer Spritzer Sri Raja Sauce Original
  • 1 mittlerer Spritzer Sri Raja Sauce Hot
  • 1 Espressotasse Teriaky-Sauce
  • 1 Spritzer lea & perrins worcestershire sauce (das Original, nix anderes!)
  • 1/2 Espressotasse Olivenöl

„Alle Zutaten zu einer Marinade zusammenmischen.“ 🙂

O.K. – fast! Vorher muss man nochmal an die Pfanne! Bacon, Zwiebel und Knofi so klein wie möglich würfeln, den Bacon in etwas Olivenöl anbraten, dann Zwiebel und Knoblauch dazugeben. Richtig cross rösten. Es darf bis kurz vor die Grenze zum Anbrennen gehen, aber eben nur bis kurz davor.

Dann aber in der Tat alles zusammenrühren. Ich bin einfach mit dem Rührstab nochmal kurz durchgegangen. Der angeröstete Bacon-Knoblauch-Geschmack ist wirklich klasse, ich habe nach dem Marinieren die Schüssel ausgeleckt!

An Guadn und ein gelungenes BBQ!

Thai Frühlingsrollen

Der Holden Bruder ist mit einer Thailänderin verheiratet. Da habe ich mich nach dem Urlaub mal zum Kochen eingeladen. Es gab als Vorspeise Thai-Frühlingsrollen, als Hauptgerichte Schweinefilet (jeder Bayerische Metzger wird da ausrasten. Feinstes saftiges Schweinefilet, das dann in dünne Scheiben geschnitten in der Sonne angetrocknet und dann bis zum Knusprigen frittiert wird hähö ), Hühnchen Süßsauer und Tom Kha Gai. Ich präsentiere heute einmal das eigentlich sehr simple Rezept für sehr sehr leckere selbstgemachte Frühlingsrollen.

Zutaten:

250g Rinderhack
3 Karotten
Glasnudeln
1 Päckchen Frühlingsrollenteig aus dem Asia-Shop
Austernsauce
Mushroom-Soya-Sauce

(Achtung! Eines der abgebildeten Lebensmittel kommt NICHT in die Frühlingsrolle, sondern in den Koch)

In einer Pfanne mit Öl werden das Rinderhack und die fein gehackten Karotten angeschwitzt, dann kommen die kurz in Wasser eingelegten Glasnudeln dazu (gute Glasnudeln sind von Anfang an nicht total strohtrocken und hart, sondern ein wenig flexibel. Also hier auf die Qualität achten. Dann ca. 10 Min. einweichen. Sie sollten noch etwas Biss haben, wenn man sie in ca. 5 cm lange Streifen geschnitten hinzugibt). Alles durchrühren und mit den Saucen, Pfeffer und Salz würzen.

Dann fieselt man vorsichtig eine Scheibe Teig vom Stapel, legt sie mit der Ecke in Richtung Bauchnabel vor sich und feuchtet sie mit etwas Wasser an, gibt 1-2 gehäufte Esslöffel der Fleischmischung dazu und faltet das ganze wie folgt:

Den letzten Zipfel nochmal mit Wasser anfeuchten und drüberkleben.

Dann ab damit in heißes Öl und so lange frittieren, bis sie leicht goldgelb sind. Mjam!

Asiatisches Rindfleisch mit Paprika, Zwiebeln und Austernsauce

Zutaten für 4-6 Personen:

500g Entrecote, Rumpsteak oder anderes kurz zu bratendes Rind, ruhig mit etwas Fettstruktur
2 Paprikaschoten
1 große Gemüsezwiebel
1 Bund Frühlingszwiebeln
10 Champignons oder asiatische Pilze
1 Bund frischer Koreander
3 frische Knofizehen
1-2 kleine Karotten, wenn man mag
Salz, Pfeffer, asiatische Gewürze nach Gusto
ich hatte diesmal für ein wenig „Pepp“ noch 2 Chillies dabei

Für die Marinade: 1 Eiweiß, 1-2 EL Stärke, 1 EL Sojasauce, frischer Pfeffer

Zunächst geht es an’s Schnippseln. Die Zutaten werden nach Kochzeit sortiert vorbereitet.

Das Fleisch wird mariniert. Das passiert als allererstes. Dafür schneidet man es in Chopsticktaugliche Größe und salbt es in einer Marinade aus einem geschlagenen Eiweiß, Sojasauce, Pfeffer und Stärke. Kann man gerne etwas vorher machen, es muss aber nicht lange ziehen.

Die Zwiebeln müssen angebraten werden und kommen nach dem Fleisch als erstes. Lauchzwiebeln und Zwiebeln kann man ruhig zusammen verwenden, die haben in etwa die gleiche Garzeit.

Der Paprika wird ebenfalls in kleine Rauten geschnitten. Farblich macht es sich ganz schön, wenn man eine rote und eine gelbe nimmt.

Dann den Knofi und die Chillies so klein wie möglich schneiden. Mind! Nicht den Knofi pressen, sondern schneiden – remember?

Ins letzte Töpfchen kommen die geviertelten Pilze. Dann sieht das, wenn man aus Postinggründen die Zutaten apptitlich arrangiert in etwa so aus:

Anders, als im Originalrezept vorgeschrieben, brate ich das Fleisch immer als erstes an. Im Wok bevorzugt mit Sesamöl. Da befindet sich noch kein Saft vom Gemüseanbraten im Wok und man kann das richtig schön im heißen Öl anbraten, bis es außen braun und innen noch rosa ist. Dann aus der Pfanne nehmen.

Dann kommen die Zwiebeln und der Lauch dazu und werden nicht mehr ganz so heiß angebraten.

Wenn die Zwiebeln glasig sind werden der Paprika, die Chillies und der Knofi dazugegeben und ebenfalls auf „Biß“ gedünstet

Wenn alles durch ist, das Fleisch wieder dazugeben, ordentlich Austernsauce, Meersalz, Pfeffer, den Rest der Marinade und Gewürze mit rein und ganz zum Schluß den frischen kleingeschnittenen Koriander drüber.

Dazu gibt’s Reis vom Fuzzy. Guten Appetit!

Gänsebraten

Man braucht eine Menge Zeugs

Es geht los mit der Füllung:

6-7 Schalotten in sehr dünne Scheiben geschnitten, 4 Äpfel geschält und in Achtel geschnitten, 2 Packungen Esskastanien, Rosinen, eine gute Prise Muskatnuss (frisch gerieben). Alles in die Pfanne und andünsten (glasig).

Den Ofen auf 200 Grad vorgeheizt.

Dann widmen wir uns dem Vogel – die Mutter aller Gänse. Ganszilla.

Das Tier innen und außen waschen, dann salzen und pfeffern. Alles gut abtrocknen. Das von innen Abtrocknen ist so eine Art Federviehfisting.

Dann kommt die Füllung rein und abschließend wird mit Zahnstochern die Öffnung verschlossen.

Wenn ich Bratengarn da gehabt hätte, hätte ich es auch rezeptgemäß verwendet, um zusätzlich zu den Zahnstochern das Tier zu verschließen.

Das wäre auch besser gewesen, denn bereits nach ner halben Stunde im Ofen klaffte der Zahnstocherverschluss weit offen, wie ein reisverschluss

Nach einer halben Stunde habe ich das Vögelchen dann mit 400 cl Geflügelfonds übergossen und dann alle 30 Minuten mit dem eigenen Saft. Wenn genug Sauce da ist, kommen Nelken, Lorbeerblätter, Pimentkörner, 3-4 Stückchen Ingwer (gegen das viele Fett), Majoran und eine in Stücke gehackte Karotte dazu.

Alle 15 Minuten muss man ran und das Vieh übergießen.

Relativ bald habe ich den Ofen auf 150 Grad runtergeregelt, weil das Tier schon anfing braun zu werden, außerdem habe ich ein großes stück Alufolie draufgelegt, damit nix anbrennt.

So vergehen dann Summa Summarum etwa 2 ¾ Stunden. Sauce drübergießen. Pause. Gießen. Pause.

Nach 2 ¼ Stunden kommen die Knödel ins Wasser, wo sie 25 Minuten ziehen müssen und der Rotkohl vom Vortag wird aufgewärmt.

Und dann – 2 ¾ Stunden nach dem ersten Verklappen der Gans springt die durchschnittliche und bis dato übersichtliche Kochbelastungskurve schlagartig von 0 auf 100. Deswegen gibt es ab hier auch keine Fotos mehr. Leider , leider.

Gleichzeitig gilt es:

…die Gans aus dem Bräter zu holen und in eine neue Raine zu bugsieren

…die zerlassene Butter-Honig-Mischung vorzubereiten und die Gans damit zu bestreichen

…den Ofen auf 250 Grad und Obergrill zu stellen und dann die mit Honigbutter bestrichene Gans genau im Auge zu behalten, damit nix ankokelt

Die Sauce macht man ja separat schon Tage vorher. Sie wird jetzt mit etwas Gänsefett und Butter verfeinert.

Die Gans war genau auf den Punkt. Habe ich getestet, indem ich mit einem Zahnstocher in den Schenkel gepiekst habe – es trat kein Blut mehr aus, der Daumentest verlief auch ordnungsgemäß.

Das Vieh zu tranchieren dauerte auch noch mal einige Minuten. Erst unter Zuhilfenahme der Gartenschere klappte es dann gut!

Reminder to Myself für die nächste Gans:

1. Geflügelschere kaufen

2. Gans vor dem Bepinseln mit Honigbutter rausnehmen, ruhen lassen und in Ruhe die Sauce vorbereiten. Das reduziert den Stress ungemein

3. Komplett bei 150-170 Grad zubereiten und schon früh die Alufolie drüber. Das Hochtemperaturgrillen am Schluss genügt, um die haut schön knusprig werden zu lassen

4. öfter mal mit Salz einreiben vor dem Übergießen

5. Bei der Füllung weniger Zwiebel nehmen, dafür noch was fruchtiges mit rein. Aprikose, Orange oder so

Summa Summarum bin ich sehr zufrieden mit meinem Erstlingswerk und freue mich schon aufs nächste Mal. Der Bann ist gebrochen. Alles was übrig blieb war übrigens ein kleines Stück Keule.

Dazu gleich noch das Rezept für die Sauce „a la Chris“:

–  Kalbsknochen (der 2,6 kg-Eimer frische Kalbsknochen in der Metro für 1,89 EUR)
– Suppengemüse (Karotten, Lauch, Sellerie, Zwiebeln)
– 2-3 Flaschen Rotwein
– Salz, Pfeffer, Wacholderbeeren (gehackt), 2 Lorbeerblätter, Nelke, Zimtstreifen, 1 Bio-Orange

Kalbsknochen und geschnittenes Suppengemüse mit einer Mischung aus Tomatenmark und Ketchup (wg. des Zuckers) einschmieren. Auf ein Blech in den Ofen schieben und 20 Min. bei 200C rösten (Chris: „Die Anbraterei in der Pfanne ist total überbewertet und macht die Sauce nur fett“)

In einem großen Topf mit Wasser und 1 Flasche Rotwein bedecken

1-2 Tage (!) köcheln lassen.

Die reduzierte Sauce wieder mit 1-2 Fl. Rotwein und etwas Gemüsebrühe aufgießen und nochmals reduzieren.

Pfeffer, Salz, Gewürze rein und abschmecken, 1 Orange auspressen, mit rein, die Orangenschale ebenfalls mit reingeben.

Mein anderer Kochfreund (bei dem wir aßen) hat das, was beim Braten der Entenbrüste da raus gelaufen ist als Basis verwendet, um kleingehackte Zwiebeln darin anzubraten und mit Mehl abzubinden („Fett ist ein Geschmacksträger und so kriegen wir den Entengeschmack da rein“). Dann hat er Gemüse mit reingeworfen (Karotten, Sellerie) und das mit Rotwein abgebunden.

Nach dem Einköcheln war nicht mehr so viel übrig und das hat er dann mit meiner Sauce „verlängert“.

Das Ergebnis war ihm zu dünnflüssig. Deswegen hat er eine Mehlschwitze angesetzt und die Sauce angedickt. Erst dann hat er etwas Mondamin dazugegeben (wenn man Saucenbinder in eine zu dünne Sauce gibt, „verpufft“ er. Das ist auch albern. Warum verkaufen die das dann als Saucenbinder??).

Zum Schluss haben wir noch 1/2 Stück Butter untergerührt, damit die Sauce glänzt und schön wird (oder so).

Asiatisches Hühnchen à la Craggan mit Gemüse, Ananas und Kokosraspel

05So! Winterzeit – Kochzeit. Es wird also höchste Eisenbahn, dass hier wieder mal ein paar leckere Rezepte gepostet werden. Ich geh mal in Vorleistung. Es gab gestern Abend

Asiatisches Hühnchen à la Craggan mit Gemüse, Ananas und Kokosraspel

Inspiriert hat mich ein Rezept aus meinem asiatischen Lieblingskochbuch, aber ich bin bei asiatischer Küche mittlerweile eigen und mach da immer mein eigenes Ding draus.

Ihr braucht:

1 Paprika rot
1 Paprika gelb oder grün
1 Bund Frühlingszwiebeln
1 Gemüsezwiebel
Ananas (derzeit aus der Dose, frisch ist natürlich wie immer besser)
Cashewkerne (frische – ich habe gestern mangels Frischer ne Dose gesalzener genommen. geht auch!)
Kokosraspel (große Tüte für 39 ct)
Ingwer
2 Chillischoten – Schärfe nach Wahl
Fischsauce
Austernsauce
Knofi
wer mag: Frischen Koreander kleingehackt

ach ja: Und natürlich 2-3 Hühnerschenkel, oder wenn ihr perfekt sein wollt 2 Schenkel + 1 Hühnerbrust

Zunächst mal, wie immer beim Asiatischen kochen die große Schnippselorgie. Das Verwenden der Schenkel ist eine ziemliche Knochenarbeit (sic!), deswegen macht es sich gut, wenn man noch eine Hühnerbrust dabei hat. Ganz ohne Schenkel ist es aber auch weder gut noch authentisch. Die Asiaten verwenden ja gerne alles vom Tier inkl. der Knochen, die dann kleingeschnitten mit drinnen liegen. Gibt nochmal zusätzlich Geschmack, aber ich mag das nicht so, wenn man im Essen immer mit den Fingern rumpulen muss. Aber das Schenkelfleisch mit der etwas fetteren Haut ist schon einigermaßen wichtig für den Geschmack

(die Espressotasse gehört nicht zum Rezept!)

Für den Geschmack habe ich als erstes dann die Hühnerschenkelreste in heißem Öl angebraten.Die kann man dann auch noch ganz lecker abknabbern, wenn man beim Kochen, wie ich, immer schon Hunger hat

Dann stelle man den Herd auf ca. 150 Grad und röste die Kokosflocken ca. 10 Minuten (das Brezen-Backpapier hab ich druntergelegt, damit ich das dann leicht abschütteln kann).

Dann kommt als Erstes die Zwiebel, der Knofi, die Frühlingszwiebel und die Chili in den Wok. Bitte vorher nach dem Schenkel anbraten die Temperatur runterregeln, sonst verbrennt euch das! Dass man Knofi vorneweg zum Anbraten dazugibt ist eher ungewöhnlich und geht auch nur deswegen, weil wir das Zeug gleich komplett aus dem Wok rausnehmen.

Jetzt können wir dann auch den Reis aufsetzen, der ja so ca. 15 Min. braucht

Nachdem alles schön angedünstet ist (aber ruhig noch ein bisschen Biss hat) nehmen wir das Gemüse aus dem Wok und stellen es neben die ebenfalls wartenden Kokosflocken.

Jetzt braten wir gemeinsam in 2-3 Schichten das Fleisch, die Paprika und den Ingwer an. Das Mehrschichtensystem ist ganz ganz wichtig, weil der Wok ja unten nur eine kleine Fläche hat und alles schön angebutzelt sein muss.

Mit der letzten Fleischportion geben wir auch die Cashewkerne ins heiße Öl, so dass sie schön braun anrösten. Im Originalrezept werden frische Kerne angegeben, die man bei 200C im Ofen anröstet. Ich finde aber, dass die salzigen Cashews aus der Dose sogar noch besser passen, speziell, wenn man sie etwas anröstet. Außerdem spart man dann noch ein paar Cent.

Der Rest ist easy! Alles zusammen in den Wok geben, die kleingeschnittene Ananas dazugeben und alles zusammen gut durchrühren und köcheln lassen.

Ein paar Spritzer Fischsauce und ein paar gute Schuß Austernsauce dazugeben, gerne auch weitere gewürze nach Wahl. Safran macht sich z.B. ganz gut.

Ganz zum Schluss den frischen Koreander und die Kokosflocken dazugeben. Dann sieht das ungefähr wie folgt aus und schmeckt sau.. äh huhngut.

Edelfischspieße an Zitronenschaumsauce neben Lauchgemüse zu Reis mit Feldsalat

Kochzeit inkl. Schnippseln ca. 1 Std.

Schwierigkeitsgrad: Für Anfänger mittelschwer, für Geübte gut beherrschbar

Wie angekündigt habe ich mich heute einmal in der hohen Kunst des Freestyle-Kochens geübt. Das Rezept existierte nur in meiner Vorstellungswelt, ich wusste ziemlich genau, was am Ende auf dem Tisch stehen soll, hatte aber keinerlei passendes Rezept.

Demzufolge habe ich den Kochprozess einigermaßen akribisch dokumentiert und hoffe, die geneigten Leser mit der Bilderfülle nicht zu verschrecken.

Zutaten für 4-5 Personen:

1 gute Scheibe Lachs
1 gute Scheibe Rotbarsch
2 mittelgroße Scheiben Thunfisch
8 Jakobsmuscheln
frischer (weicher französischer) Knoblauch
1 Lauchstange
1 von diesen länglichen chiliartigen Paprikas
1 Stange Zitronengras
3 Kaffir Limettenblätter
1 Zitrone
1 Päckchen Schlagsahne
etwas weiße Crema di Balsamico
einige Blätter Basilikum
Weißwein

für den Feldsalat:
Feldsalat
Speck (gewürfelt)
Tomaten (dünne Scheiben)
Mozzarellakügelchen
Dressing: Walnußöl, Himbeeressig, Blasamico

Hier die fischigen Zutaten im Überblick:

Zunächst gilt es, mit Hilfe eines scharfen Messers, den Lachs von seiner Haut zu befreien. Das Messer muss hierfür ausreichend breit und sehr scharf sein und fast schon im „Schleifwinkel“ über die Lachshaut geführt werden, dann löst sich komplett das Fleisch von der Haut

Danach werden die Fischteile jeweils in etwas größere Stücke geschnitten. Die Stücke dürfen nicht zu klein sein, damit nachher nicht alles von den Spießen abfällt (speziell der Lachs wird ja gerne sehr locker und tendiert dazu, zu zerfallen)

Anschließend werden die Stahlspieße (auf Holz wäre voraussichtlich der Widerstand beim späteren entfernen des Fischs von den Spießen zu groß) gesteckt. Meine Reihenfolge war:

Jakobsmuschel – Lachs – eine dünne Scheibe Zitrone – Barsch – Thunfisch

Die Stücke sollten in etwa gleich dick sein, damit später beim Braten nicht einige Teile, die die Pfanne berühren dunkel werden, während andere zu hell bleiben

Wie ich festgestellt habe, ist es beim Kochen generell sehr wichtig, möglichst alle Zutaten VOR dem Anschalten des Herdes bereits kleingeschnitten zu haben. Speziell bei „neuen“ Rezepten besteht sonst die Gefahr, dass einem rechts etwas anbrennt oder zu gar wird, während man links noch mit dem Schneiden der nächsten Zutaten beschäftigt ist.

Deswegen wird als nächstes der französische Frischknoblauch in sehr kleine Stücke geschnitten

und sodann auch der Lauch und die Paprika

Alle Gemüse können gerne in eine Schüssel geworfen werden, sie werden später sowieso zeitgleich benötigt und verwendet

Als nächstes wird das Zitronengras der Länge nach in Streifen geschnitten. Zitronengras hat einen ganz tollen limonenartigen Geschmack, aber leider eine sehr faserige und harte Konsistenz. Wenn man es in Ringe schneidet (wie viele Möchtegern-Asiaten), bekommt man es später nicht wieder aus dem Essen und hat immer das Gefühl, im Essen befänden sich Holzstückchen. Die langen Streifen (die man bei guten Asienrestaurants im fertigen Essen findet) lassen sich hingegen leicht aussortieren

Jetzt haben wir bei der Zubereitung locker schon die erste halbe Stunde hinter uns, ohne einmal etwas auf den Herd gestellt zu haben. Parallel putzen wir noch den Feldsalat, mixen das Dressing und schneiden die Tomaten in Scheiben. Zu diesem Zeitpunkt sieht die Küche aus wie ein Schlachtfeld.

Endlich geht dann das eigentliche Kochen los. Ich habe gottsidank eine SEHR große Teflonpfanne, die fast über zwei Kochplatten ragt. In dieser kann ich auch größere Portionen auf ein mal zubereiten. Dennoch habe ich den Ofen auf 100g vorgeheizt und einen Servierteller vorgewärmt, falls die Fische nicht gleichzeitig gleich durchgaren sollten (am Rand der Pfanne dauert das Braten immer länger als in der mitte).

In die Pfanne kommt (ohne Fett oder Öl) zunächst der Speck für den Feldsalat und – wenn dieser braun ist – kurz ein paar Kürbiskerne

Der Speck brät aus und die würzige ölige Substanz vom Ausbraten verbleibt in der Pfanne, während der Speck mit den restlichen Zutaten für den Salat zur Seite gestellt wird (nicht jetzt schon alles mischen, dann wird der Salat bis zum Essen welk und pampig)

In die Pfanne kommen sodann zum bereits dort befindlichen Fett etwas Butter und die Spieße

Jetzt ist es wichtig, dass die Spieße nicht zu lange braten, sondern so, dass genau in der Mitte vom Fisch noch ein etwas rosiger Kern ist. Die beiden Spieße hier in der Mitte sind fast schon etwas an der Grenze

Sobald die Spieße etwa die folgende Konsistenz erreicht haben, werden sie auf den Servierteller in den Ofen gelegt. Den Ofen jetzt ausschalten, sonst wird alles übergar!

In die Pfanne kommt jetzt das ganze Gemüse. Parallel setzen wir den Reis auf, der insgesamt ja so 20 Minuten braucht

Da es sehr dünn geschnitten ist, braucht das Gemüse nur einige wenige Minuten, bis es angedünstet ist. Dann wird es mit einem ordentlichen Schuss Wein abgelöscht

Den Wein gerne etwas einkochen lassen, bis nur noch ein etwas dickerer Fond um das Gemüse herum verbleibt

Nun wird auch das Gemüse aus der Pfanne genommen und in einer Schüssel in den Ofen gestellt. Das Zitronengras und die Limettenblätter lassen wir in der Pfanne. Hierbei darauf achten, dass möglichst die gesamte Flüssigkeit in der Pfanne verbleibt. Zu dieser Flüssigkeit geben wir nun eine Packung Schlagsahne, die wir vorher in einen halbsähmigen Zustand geschlagen haben (also nicht einfach die Sahne aus der Flasche kalt reingießen, dann wird die Sauce nicht schaumig!)

Dann die Sahne mit einem weiteren Schuss Wein, dem Zitronengras und den Limettenblättern sowie einem Schuss frischen Zitronensaft zusammen aufkochen und das ganze salzen und pfeffern (Meersalz! Ist schließlich Fisch, nöch wahr?)

So! Das war’s schon. Alles nett anrichten und Voilà, hier sind sie: Craggans Edelfischspieße an Zitronenschaumsösschen

Guten Appetit!

Chilli Craggan Con Carne

Man nehme für einen großen Topf (der immer auch irgendwie alle wird, weil sich das Zeug lange hält):

2 Kg. Hackfleisch
Tomaten aus der Dose
Kidneybohnen
Frische Tomaten
Zwiebeln
Knofi
Cayennepfefferauf Wunsch Mais (habe ich heute dann doch weggelassen)
und, sehr wichtig, etwas zum Aufpeppen:

Die habe ich aus Bali mitgebracht und (genauso wie den Pfeffer, wenn ich ihn in größeren Mengen benötige) heute im Mörser zerkleinert

Dies hat einen Feinstaub in der Küche verbreitet, den ich in Atemwege und Augen bekam. Jungejunge, ich wusste gar nicht, wo ich zuerst löschen sollte. Selbst 5 Min. später, kam die Meine noch in die Küche und meinte „Was beisst denn hier so in den Augen?“

So muss Chili sein!

Ablauftechnisch ein Gericht für Kochnoobs:

Zwiebeln andünsten, Fleisch mit rein, alles auf hoher Temperatur unter ständigem Umrühren, bis das Fleisch körnig ist garen. Dann Tomaten (gewürfelt und Dose), Knofi (kleingeschnitten) und Bohnen mit rein. Auf kleiner Flamme zerköcheln lassen – schmeckt am Besten am nächsten Tag, wenn alles ein bisschen durchgezogen ist und das Chilli seine etwas pampige Konsistenz annimmt.

Auf jeden fall genügend salzen und pfeffern! Zum Schluss kann , wer will Creme Fraiche unterziehen!

Dazu frisches Baguette…


Guten Appetit!