Erste und letzte Konzerte einer Tour sind ja meistens etwas besonderes. Beim Tourstart braucht es oft ein paar Songs, bis sich die Nervosität von der Band gelöst hat (bzw. die Band von der Nervosität) – bei letzten Konzerten habe ich schon die Roadies in Baströckchen über die Bühne tanzen sehen, was zu minutenlangen Lachanfällen des Leadsängers geführt hat. The Devil Makes Three hatten ihren Tourabschluss in München, im Strom. Und das war eine gute Idee.
War ich in letzter Zeit öfter mal im Nörgelmodus, was die Konzerte so betraf (Ganes, Tenacious D), so bin ich einigermaßen unerwarteter Dinge dafür hier einmal ziemlich begeistert. The Devil Makes Three haben das Strom gerockt. Oder vielmehr gebluegrasst.
Nach irgendeiner belanglosen Vorgruppe aus dem Bayerischen Hinterland kamen gegen 22:30 Gitarrist Pete Bernhard, Kontrabassistin Lucia Turino und Gitarrist/Banjospieler Cooper McBean auf die Bühne und haben 90 Minuten lang gute Laune verbreitet. Der Stil von The Devil Makes Three ist schwer zu beschreiben. Die Basis bildet natürlich der Southern Bluegrass (Banjos!), aber es steckt eben auch ein gutes Stück Anarchie in den Dreien (die, glaubt man den Ansagen von Bandleader Bernhard, aus dem Norden der USA kommen und als Punkband begannen).
Neben der Musik besonders gut gefallen hat mir der unprätentiöse Umgang der Band mit … allem. Da wird mal eben das Licht angedreht, um ein Selfie vor dem Publikum zu schießen, es gibt keine großen Posen und keine glitzernden Klamotten. Streckenweise wurde die Frau vom Catering und Merch-Stand zur Cellistin und der Roadie zum Fiddler. Warum auch nicht.
Einfach nur gute Musik und gute Laune. Entsprechend gut drauf war auch das Publikum.
Nachdem vorher klar war, dass das Konzert bis Mitternacht dauern würde, hatte ich die Holde (die am nächsten Tage Geburtstag hatte) und Junior im Schlepptau und – im Nachhinein wenig überraschend – beide waren begeistert.
The Devil Makes Three – the little ol‘ Band for the whole family!