Am Donnerstag war ich seit einer gefühlten Ewigkeit wieder einmal in einem fantastisches Punkkonzert! (dass ich das noch einmal im Jahr 2014 schreiben darf! Ein gutes Punk(!) Konzert im neuen Jahrtausend). Die Barb Wire Dolls sind so etwas wie die Zukunft des Punk, oder mindestens die Gegenwart. Hier in der OX wurde 2013 ein instruktives Interview mit der Band veröffentlicht, die zwar nicht unbedingt eine politische Mission verfolgt, aber definitiv eine musikalische: Den Punk wiederbeleben!
Auch die Location hierfür war perfekt gewählt: Die Garage Deluxe, deren Besitzer, Romy, sich auf die Fahnen geschrieben hat, gute, viel zu unbekannte Bands nach München zu holen, für die Backstage, Strom oder Firewerk bereits zu groß sind (er hat sich natürlich auch auf die Fahnen geschrieben, guten alten, leider in der Vergessenheit versunkenen Bands wieder eine Plattform zu bieten, aber das tut hier nix zur Sache).
Nach München geholt hat die Dolls dankenswerterweise wieder einmal Stefan Lampertius, der Self-Made-Konzertveranstalter, der vor einigen Jahren noch braver Banker war und heute tolle Punk-Bands wie vor einigen Wochen 999 oder vorgestern die Dolls nach München holt. Stefan (herzlichen Glückwunsch zum im Konzert gefeierten Geburtstag noch einmal!) verfolgt die gleiche Mission, wie die Dolls: Den Punk wiederbeleben.
Gestern ist der Zusammenarbeit von Band, Location und Veranstalter genau dies gelungen! Ein ganz tolles, druckvolles Konzert, so wie es sich gehört. Pogo vor der Bühne und Bands mit sichtlichem Spaß am Spielen. Mit Isis Queen haben die Dolls eine sehr charismatische Frontfrau mit Spaß am Performen und einer kräftigen Stimme. Dass sie in ihrem kurzen Punk-Outfit zudem noch sehr gut aussieht (kennt noch jemand die Replikantin aus Blade Runner?) ist dem Gesamtbild sicherlich auch nicht abträglich. Im Vordergrund stand dennoch ganz eindeutig – auch wenn einige der Jungs mit ihrem Iro gestern wie paralysiert dastanden und die Sängerin anstarrten – die Musik!
Als Vorgruppe spielte eine stark von The Clash beeinflusste Band aus Argentinien – The Argies. „Vorgruppe“ ist hier sicherlich der falsche Ausdruck. Die Jungs spielten deutlich über eine Stunde und haben eine Bombenshow abgezogen.
Tja: 250 EUR für die Rolling Stones Dinosaurier? 100 EUR für Black Sabbath? 4 Wellenbrecher und Light-Bier aus Pappbechern? Nein Danke! Eine ordentliche Halbe bei Romy am Tresen und dann nach dem Konzert noch mit der Band quatschen und sich die CD signieren lassen. So gehört sich das!
Und zum Schluss noch einer für meinen Kumpel Chris: Glückliche Gäste mit glücklichen Musikern (Dolls-Gitarrist Pyn Doll)