Geteilte Band ist doppelt Freud! (oder so ähnlich)
Wer ein kleines Stück nach unten scrollt, findet meinen von Enttäuschung geprägten Beitrag über die Acoustic Tour von Tenacius D. Nun sind ja Tenaciuos D nur Zwei (mit ein bisschen drumherum) und wenn man von den Zweien die Hälfte abzieht, dann bleibt Kyle Gass über. KG, der kleine dicke 54 Jahre alte Gitarrist (und Schauspieler, bekannt aus so epochalen Meisterwerken wie „Braindead“, „Die Killerhand“ oder „Buddy – Der Weihnachtself“)., der sich von Jack Black bei jedem Konzert so lange zusammenscheißen lässt, bis er heulend die Bühne verlässt (um zu den Klängen von „Kyle, I totally miss you“ zurückzukehren).
Genau dieser Kyle hat nun eine eigene Band zusammengestellt. Eine Band, die traditional classic Rock aus den Seventies mit West Coast und eigenen Stücken mischt und einfach nur Spaß machen soll. Allen die mitspielen, und allen, die das Vergnügen haben, dabei zuhören zu dürfen. Und weil Kyle durch Tenaciuos D nicht an Liquiditätsengpässen leidet macht er bei Songs, Musikern und Tour aber so überhaupt gar keine Kompromisse.
Die Band besteht schon einmal aus der Creme de la Creme der besten Studiomusiker:
Kyle, KG, Kage the man Gass (Gitarre)
Mike Bray (auch Gitarre), bekannt als Sesquatch aus dem Vorprogramm von TD und Mitglied derBand Of Bigfoot (ja, die band tritt in Yeti-Kostümen auf. Na und?)
John Konesky (nochmal Gitarre), der auf allen TD-Alben mitgespielt hat und auch live immer dabei ist
(äh…: DREI!!! Gitarren. habt ihr gemerkt, oder?)
Jason Keene (Bass, Harp) ist schon mit allem durch die Gegend getourt, was Rang und Namen hat
Tim Spier (Drums), jüngstes Bandmitglied, erst seit 2014 dabei.
Das Konzert wurde aus der Backstage Halle in den Club verlegt – offensichtlich mangels Nachfrage. Es gab ja keinerlei Werbung (und wenn ich Kyle nicht auf den Songkick-Alarm gesetzt hätte, hätte ich es vielleicht auch verpasst). Das hatte den großen Vorteil, dass man diese Wunderbare Band eigentlich das ganze Konzert über dauernd hätte umarmen können (wenn man nicht eine Hand für den Tresen und die andere für’s Bier gebraucht hätte).
Das einzig dokumentierte Konzert der Kyle Gass Band war ja für lange Zeit das famose Stageit-Wohnzimmerkonzert, aufgenommen in Kyles Reihenhäuschen. Die brauchen keine große Bühne, denen reicht zur Not auch ein Kleinbus. Die haben ihren Spaß auch so, wenn sie einfach mal auf der Terrasse sitzen und die Gitarren auspacken.
Es war auf jeden Fall ein ausgesprochen interaktives Konzert. Auf der Bühne kreiste die Whiskeyflasche. Irgendjemand aus der Band reißt einen Witz, alle lachen, jemand aus dem Publikum ruft was hoch, es kommt ein dummer Spruch von oben zurück. So muss das sein. Manche Bands sind sich ja zu fein, vor der Zugabe mal guten Abend zu sagen, das hier war das genaue Gegenteil.
Irgendwann hielt es dann auch Kyle nicht mehr aus und er kletterte von der Bühne in den winzig kleinen Saal, um da unten zwischen all seinen Fans zu singen und Selfies mit jedem zu machen, der darum bat.
2 Stunden wunderbarste Musik und – ihr wisst schon was jetzt kommt, oder?? Des alten Mannes Hohelied auf die kleinen Konzerte, bei denen man hinterher mit der Band quatschen kann. Ich nutzte die Gelegenheit, um mir am Merch-Stand für stolze 20 EUR die erste, neue, einzige LP der Kyle Gass Band zu kaufen und von allen signieren zu lassen. Mit allen Unterschriften. Auch vom Sesquatch! \o/
man stelle sich meine Freude bim Auspacken vor:
Natürlich mussten dann auch noch ein paar Bilder mit Kyle her. Ich habe allerdings den Eindruck, dass der absichtlich die Photos bombt. Aus Daffke. Der ist einfach gut drauf!
Und hier noch das gesamte Konzert aus dem (der? The!) Underworld in London